Carolina Arévalo, als Lehrerin im Austausch in Deutschland

Wir haben Carolina Arévalo, interviewt, Lehrerin unserer Grundstufe, die ein Jahr in Hasbergen, Niedersachsen verbracht hat. Von Februar 2020 bis Februar 2021 nahm sie dort am Weiterbildungsprogramm für Deutschlehrer teil. Schon zuvor hatten weitere Lehrkräfte der DSV drei Wochen bis zu einem  Jahr im Rahmen dieses Programms in Deutschland gearbeitet.

„Ich konnte persönlich und beruflich wachsen und kann dieses Programm nur weiterempfehlen“. Frau Arévalo ist nun seit März 2021 wieder an der DSV tätig.

Bei diesem Weiterbildungsprogramm können die LehrerInnen das deutsche Schulsystem und den Alltag in Deutschland kennernlernen, und damit ihr Bild über Deutschland „auffrischen“. Die KollegInnen in Deutschland andererseits können ebenfalls vom internationalen Austausch profitieren.

Frau Arévalo nahm 2020 mit weiteren 33 LehrerInnen an diesem Programm teil und hat uns von ihren Erfahrungen berichtet:

Welches sind die Ziele des Weiterbildungsprogramms?

Uns werden verschiedene Kulturelle Wirklichkeiten aufgezeigt, wie sie momentan in Deutschland erlebt werden, im Zusammenhang mit den Geflüchteten. Wir setzen uns damit auseinander, Kinder ohne Deutschkenntnisse zu unterrichten, die zuhause eben ihre Muttersprache sprechen. Den Schulen kommt also diese wichtige Funktion der Integration in die Gesellschaft zu. Wir LehrerInnen aus dem Ausland können hier unsere Erfahrungen- Unterricht von Deutsch als Zweitsprache- einbringen. Man lernt andere Methoden, neues Hilfsmaterial kennen, die Teamarbeit unter deutschen KollegInnen, und die wiederum profitieren von unseren Erfahrungen. Auch wir werden dabei unterstützt, uns in die deutsche Gesellschaft zu integrieren, uns wird ans Herz gelegt, uns mit deutschen Familien zu treffen, um unsere Sprachkenntnisse zu verbessern und kulturelle Bräuche zu erleben.

Frau Arévalo, eine der 34 TeilnehmerInnen des PAD-Weiterbildungsprogramms 2020

Welche Aktivitäten gba es das Jahr über?

Nach dem Einführungsseminar im Februar 2020 in Bonn ging es für alle in die jeweilige Stadt, zur jeweiligen Schule. Im Mai trafen wir uns in Berlin zur Zwischentagung. Wir sollten ein Projekt für die Schule vorbereiten, das dann später den anderen in Bonn vorgestellt wurde. Ebenfalls haben wir Zwishcenberichte erstellt, und natürlich unterrichtet, nämlich 20 Wochenstunden.

Wie war die Erfahrung an deiner Schule, wen und was haben Sie unterrichtet?

Meine Familie und ich haben in Hasbergen bei Osnabrück gewohnt. Ich habe an der Hüggelschule, einer Grundschule gearbeitet, als Mathematiklehrerin für die 1. Klasse, als Klassenlehrerin und in einem Team, um den Deutschunterrich zu unterstützen. Auch im Sachunterricht der 2. KLasse war ich beteiligt. Wir haben DAZ-Pläne entworfen. Diese Schule hat schon öfter Lehrkräfte aus dem Ausland gehabt und hatten sich schon drauf eingestellt. Uns wurde z.B. eine Wohnung ganz in der Nähe organisiert. Die Schule ist klein und gut ausgerüstet. Es gibt ein Hortsystem, wenn die Kinder berufstätiger Eltern den Tag über an der Schule überbrücken müssen. Es gibt viel Raum für verschiedene sportliche Aktivitäten.

Hasbergen in Niedersachsen

Was hat sich durch die Pandemie für die Situation an Ihrer Schule ergeben?

Bis April, Mai hatten wir Präsenzunterricht und danach Homeschooling, als Wochenplan. Doch eine Notfallbetreuung für Kinder bestimmter Personengruppen wurde angeboten, an der ich auch zum Teil beteiligt war. Im Juli gab es wieder normalen Unterricht bis zu den Weihnachtsferien, und im neuen Jahr dann Unterricht im Hybridmodell, und so machen das weiterhin viele Schulen in Deutschland.

Begegnung der Gruppe in Bonn, zum Austausch pädagogischer Erfahrungen
Den TeilnehmerInnen des internationalen Programms wird ein aktuelles Deutschlandbild vermittelt.

Wie war die Erfahrung führ Ihre Familie?

Sowohl für uns als Familie, als auch füi¿r mich beruflich war es eine tolle Erfahrung. Ich hatte schon immer davon geträumt. Ich hatte in Hamburg studiert und wusste, dass es für meine Kinder eine Bereicherung sein würde, eine Zeit in Deutschland zu leben. Wir haben viele Orte kennengelernt, Neues gelernt, Geschichte zugänglicher gemacht. Es wäre eine ellenlange Liste, alles aufzulernen, was wir mitnehmen durften. Ich empfehle diese Erfahrung allen. Hoffentlich können wir irgendwann wieder hin, damit meine Kinder ihre Freunde wiedersehen und diees wunderbare Land imit seinen Leuten, dass uns so offen empfangen hat. Wir haben viele Freundschaften geschlossen.

Wir danken Carolina Arévalo für das Interview.

Weitere Information

https://www.kmk-pad.org/aktuelles/artikelansicht/nach-deutschland-mit-dem-weiterbildungsprogramm.html

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