Schulentwicklung: Teilnahme der DSV am Deutschen Schulpreis 20|21 Spezial

Durch die Pandemie waren Schulen in aller Welt gezwungen, innovative Lehrmethoden zu entwickeln, neue Wege zu gehen und die Krise auch als Chance zu nehmen. Unter diesem Blickwinkel entstand der Deutsche Schulpreis 20|21 Spezial. Der Schulpreis wird jedes Jahr vergeben zeichnet Schulen aus, die sich besonders hervorgehoben haben und als Beispiel für andsere dienen. Dieses Mal wurden Schulen in Deutschland und weltweit dazu aufgerufen, ihre während der Pandemie ausgearbeiteten Ideen und Konzepte vorzustellen.

Unsere Schule war zum ersten Mal dabei und war durch das Team unserer Schulleiters Martin Gellert, dem stellvertretenden deutschen Schulleiter und Fachleiter für Deutsch, Alexander Meyer-Diekena, sowie der Beraterin für DaF, Rebecca Marek, vertreten. Sie präsentierten das Konzept zumz digitalen Lernen „Lernen mit Wochenarbeitsplänen vom Kindergarten bis zur Oberstufe“.

Schulleiter Martin Gellert
Stellv. deutscher Schulleiter und Fachleiter DaF, Alexander Meyer-Diekena
Rebecca Marek, Beraterin für DaF

Von 366 teilnehmenden Schulen kam die DSV in eine Vorauswahl von 121 Einrichtungen (nur 10 Auslandsschulen waren dabei. „Diese 121 Schulen mussten in kurzer Zeit große Herausforderungen bewältigen. Dabei haben die meisten ihre vielen Ideen ausprobiert, verworfen und optimiert. Für die Jury stellen all die Konzepte Inspiration für andere Schulen dar, welche aus den Erfahrungen lernen, so die Organisatoren des Deutschen Schulpreises.

In der nächsten Phase nahmen die Schulen, die in die Vorrunde kamen, am Schulpreis-Camp teil, ein virtueller Workshop vom 25. bis 27. Februar. Jeder Schule wurde dafür eines der folgenden 7 Themen zugewiesen:

  1. Beziehungen wirksam gestalten / Formar relaciones de manera eficaz
  2. Bildungsgerechtigkeit fördern / Promover la equidad educativa
  3. Digitale Lösungen umsetzen / Generar soluciones digitales
  4. Alle Schülerinnen und Schüler fördern / Apoyar a todos/as los/as alumnos/as
  5. Tragfähige Netzwerke knüpfen / Establecer redes sostenibles
  6. Selbstorganisiertes Lernen ermöglichen / Promover el aprendizaje autoorganizado
  7. Zusammenarbeit in Teams stärken / Reforzar la colaboración en los equipos

Die DSV sollte unter diesen Themen den Bereich „Selbstorganisiertes Lernen ermöglichen“ ausarbeiten.

Interview

Wir haben Rebecca Marek, Beraterin für DaF, befragt, wie die Teilnahme am Schulpreis-Camp war.

Die DSV hat eine Präsentation über „Selbstorganisiertes Lernen ermöglichen“ vorbereitet. Welche Konzepte und Methoden wurden dabei insbesondere erwähnt?

Viele Schulen hatten das Selbstorganisierte Lernen als Selbstbestimmtes Lernen definiert. Das hat mit derFreiheit und Veantwortung der SchülerInnen zu tun, aber auch mit dem Lehrer-Schüler-Vertrauen. Die Rolle des Lehrers in diesem anderen Kontext ist es nicht mehr so sehr, Wissen zu vermitteln, sondern zu begleiten. Der Lernprozess soll stetig vom Schüler überdacht werden, und der Lehrer regt dabei diesen Reflektierprozess an.

„Selbstorganisiertes Lernen“, dies beinhaltet den Begriff der Lernerautonomie, eines der wichtigsten Ziele unserer Schule, das in Deutschland schon sehr weit entwickelt ist. Gibt es zwischen Chile und Deutschland eine sehr große Kluft beim autonomen Lernen?

Zu ermöglichen, dass die SchülerInnen unabhängig lernen, dies stellt in Chile eine größere Herausforderung dar als in Deutschland. In Deutschland gibt es viel Freiarbeit im Kindergarten, uhnd das Lernen durch Entdecken einer angemessen gestalteten Umgebung wird gefördert. Es ist viel üblicher in Deutschland, dass die Kinder alleine zur Schule gehen, zu Fuß oder mit dem Fahrrad. All das trägt dazu bei, dass unsere SchülerInnen allgemein eher weniger unabhängig sind und sich bemühen müssen, um wieder alleine zu lernen.

Wie war der Austausch mit den anderen Schulen? Gab es gemeinsame Interessensschwerpunkte und/oder Anliegen?

Der Austausch mit andseren Schulen darüber war sehr interessant und die unterschiedlichen Ideen und Ansätze eine große Bereicherung. Es ging immer um Paradigmenwechsel, die nötig wurden durch Krisensituationen. Die unterschiedlichen Schulen hatten sehr verschiedene Ansätze aber bei allen, die die Krisensituationen zu bewältigen wussten, waren Transparenz in den Entscheidungsfindungen und die Teilhabe aller Betroffener (Lehrkräfte, Eltern, SchülerInnen, Schulleitung, Förderverein,…) ausschlaggebend.

Ist geplant, diese Erfahrung an die LehrerInnen der DSV weiterzugeben oder zu teilen?

Was das Curriculum und die Methoden angeht, würden wir gern das Projektorientierte Lernen weiterentwickeln, eine gute Methode, um das selbstorganisierte Lernen zu fördern. Die fächerübergreifenden Projekte sollen, soweit wie Möglich, im Lehrplan verankert werden. Meiner Meinung nach kommen dabei die guten TEamstrukturen zum Tragen, die wir an der Schule haben. In den Stufenteams, können die LehrerInnen gemeinsam fächerübergreifenden Projekte ausarbeiten und sich über die Nacharbeit, das Feedback und die Bewertung austauschen. Doch sie brauchen genügend Zeit dafür. Ganz besonsders wichtig in diesen Zeiten der Ungewissheit bei der Planung und vor großen Herausforderungen ist es, weder die LehrerInnen, noch die SchülerInnen zu überfordern. Denn Stress hemmt das Lernen. Lernen kann nur in einem angstfreien Raum nachhaltig sein, wo man Fehler begehen und aus ihnen lernen darf.

Vielen Dank für das Interview!

Der Deutsche Schulpreis 20|21 steht unter der Schirmherrschaft vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Am 10. Mai werden die Schulen ausgezeichnet. Auch wenn die DSV nicht bis in die Endrunde der 18 Schulen kam, freuen wir uns wirklich sehr, dabei gewesen zu sein. Dies gab uns die Chance, unsere im Jahr 2020 ausgearbeiteten Ideen und Konzepte zum digitalen Lernen weitergeben und uns mit anderen Schulen in Deutschland und weltweit austauschen.

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