Geschichte des Ferienheims

„Ferienheim“: Dieser Name lässt bei allen, die den Ort kennen, fröhliche und unvergessliche Momente wieder aufleben. Das Ferienheim ist gewissermaßen ein zweites Zuhause der Schule mitten in der Natur. Ein Ort der Ruhe und Begegungen für die Schulgemeinschaft, Epizentrum der traditionellen Kermesse, und vieles mehr. Generationen von DSV-Familien ist es unmöglich über die Schule sprechen, ohne nicht auch das liebe „Ferien“ zu erwähnen – über diesen Ort mit jahrhundertealten Bäumen,  gastronomischem Service und Unterkunft, an dem sie früher wie heute immer wieder herzlich willkommen sind!

Wie kam es dazu, dass die Deutsche Schule diese schöne Stück Natur in Limache erworben hat?

Es heißt, dass bereits seit der Gründung der Deutschen Schule vor über 160 Jahren, die Schulleitungen nach einem Ort fernab der Stadt und Schule suchten, um Aktivitäten der Bildung und Erholung anzubieten. Ausflüge der deutschsprachigen Gemeinschaften fanden damals häufig ins Landesinnere statt, besonders nach Limache.

Das Grundstück des Ferienheims gehörte ursprünglich der chilenischen Unternehmerin Isidora Goyenechea de Cousiño (1836 – 1897) und ging danach in den Besitz von Gustav Adolf Hoermann über. Die Familie dieses Deutschen lebte fast 54 Jahren dort. In dieser Zeit entstand ein Haus und es wurde ein Großteil des heutigen Parks angelegt.

 

Wie kam dieser Ort dann in Schulbesitz?

In den Schularchiven fndet man zwiei Versionen der Geschichte, mit einem gemeinsamen Nenner: Walter Bade.

 

Version 1: Walter Bade, der von 1915 bis 1921 Vorsitzender des Schulvorstands war, ermutigt mehrere Deutsche zur Spende, sodass die Schule das Eigentum von Enrique Hoermann erwerben kann. In einigen Dokumenten und Jahrbücher n der Schule aus jener Zeit findet man Namenslisten von Geldgebern.

Version 2: Diese Version ist bekannter in der Schulgemeinschaft und wird von Generation zu Generation weitergegeben.

Adolf Wickens, der damalige stellvertretende Schulleiter, war bei der Transaktion mit dabei und fasst seine Erinnerungen in einer Autobiografie zusammen.Er erwähnt, dass Walter Bade das Ferienheim erworben hatte und direkt der Schule schenkt, in Gedenken an seine beiden Söhne Hugo und Walter, die 1914, als der Erste Weltkrieg ausbricht, gemeinsam mit anderen 65 Schülern nach Deutschland geschickt wurden, um an der Front für ihr Vaterland zu kämpfen. Im Krieg fallen 18 von ihnen, darunter auch Bades Söhne. Er schreibt über diesen Verlust und bringt seinen Wunsch zum Ausdruck, wie sehr es ihn freuen würde, wieder Kinderlachen zu hören und spielende Kinder zu sehen. Außerdem möchte er die ganze deutsche Kolonie dazu einladen, für das Ferienheim Gelder zu spenden, damit sie Teil der Gemeinschaft würden und sich damit ihm zugehörig fühlen würden.

Welche Version auch immer stimmt –  Walter Bade ist mit Sicherheit derjenige, der den Grundstein für das Ferienheim gelegt hat. Ein Ort, der 2018 100 Jahre alt wurde und viele Jahrgänge der Deutschen Schule Valparaíso so sehr geprägt hat.